Jiaogulan ist ein rankendes Kürbisgewächs mit dünnen, rauen Laubblättern, die aus je fünf bis neun Blättchen bestehen. Bei optimalen Wachstumsbedingungen erreicht er eine Wuchshöhe von bis zu neun Metern. In gemäßigten Klimagebieten blüht der Jiaogulan in den Monaten meistens von Juni bis in den späten August. Die kleinen herabhängenden Blütenblätter haben eine gelb-grüne Farbe und bringen runde Beeren hervor. Diese erreichen einen Durchmesser von knapp einem cm, wenn sie reif sind.
Für was ist Jiaogulan gut?
Besonders im asiatischen Raum werden die Bestandteile des Jiaogulan bereits seit Jahrhunderten als Heilmittel verwendet. Dort findet er häufige Verwendung bei Kreislaufproblemen, Entzündungen und Erschöpfung. Auch bei Unruhe, Erkältungen und Diabetes kann er helfen. Die enthaltenen Saponine und Flavonoide wirken antioxidativ und cholesterinsenkend. Darüber hinaus können die Blätter ähnlich wie Spinat als Gemüse verwendet werden. In China und Japan ist er besonders beliebt als Zutat für Salate, Kräuterquarks und Smoothies bis hin zu Süßwaren. Durch die verschiedenen gesundheitsfördernden Merkmale wird die Pflanze auch als Kraut der Unsterblichkeit bezeichnet.
Ist Jiaogulan giftig?
Obwohl Jiaogulan als Tee in Asien seit Jahrhunderten äußerst beliebt ist, ist der Verkauf als Lebensmittel laut EU-Recht nicht erlaubt. Das liegt vor allem an einer Änderung des Europäischen Lebensmittelrechts, das die Pflanze als neuartiges Lebensmittel auflistet. So gibt es unter anderem keine ausreichenden Studien zur Einnahme während der Schwangerschaft. Da er eine erhöhte Blutungsneigung verursacht, sollte er nicht vor Operationen eingenommen werden. So wird es innerhalb der EU als Duftkraut vermarktet. Das deutsche Bundessortenamt führt Jiaogulan hingegen als Gewürz wie auch als Arzneimittel. Demnach ist er nicht giftig, aber für die EU weite Zulassung sind noch weitere Untersuchungen erforderlich.
Woher kommt Jiaogulan?
Genau genommen stammt der Jiaogulan, der auch als Fünf-Blatt-Ginseng bezeichnet wird, aus dem Süden Chinas. Schon während der Ming-Dynastie im Jahr 1406 fand er Erwähnung in dem Buch „Heilkräuter gegen die Hungersnot“. Heute ist er sowohl im ost– wie auch in südasiatischen Ländern zu finden. So ist der Jiaogulan nicht nur in Japan, Taiwan und Korea beheimatet. Auch in Indien, Thailand und rund um den malesischen Raum ist er weit verbreitet. Zu dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Pflanze zählen Flussufer, Bergwälder, Täler sowie schattige Wiesen. Dabei wächst sie bevorzugt auf sandigen Lehmböden und erreicht Höhenlagen von bis zu 3200 Meter. Die optimalen Wachstumsbedingungen liegen im Temperaturbereich von +15 bis +30 ° Celsius. Heute wird Jiaogulan auch in europäischen Breitengraden kultiviert. So ist das Heilkraut auch hierzulande in vielen Gärten zu finden.
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